START DER RALLYESAISON IN SLOWENIEN

MIG Austria Team bei der Rallye Vipavska-Dolina

Entschlossener erster Schritt beim slowenischen Rallye-Volksfest

Tausende Fans entlang der Strecke, großes Interesse auch im Servicepark. Das MIG Austria Team feierte bei der Rallye Vipavska-Dolina einen schönen Saisonauftakt: Sowohl Peter Schöller im historischen Ford Escort als auch Michael Kogler im Citroen DS3 R3 kamen bei schwierigen Verhältnissen ins Ziel. Kogler setzte mit dem Sieg im Alpe Adria Rallye Cup einen ersten Schritt in Richtung Cup-Verteidigung.

Für Michael Kogler, der im Vorjahr noch im wohl heißesten Dreikampf der ORM2WD-Staatsmeisterschaft mitmischen und bis zur letzten Rallye auf den Titel hoffen durfte, begann die neue Saison unter völlig anderen Vorzeichen – denn heuer konzentriert sich das UNIOR Racing Team Austria auf den Alpe Adria Rallye Cup, der drei Läufe in Slowenien, Kroatien und Italien sowie weitere drei Läufe in Österreich beinhaltet. Erste Station war am vergangenen Wochenende die Rallye Vipavska-Dolina in Slowenien, gezündet wurde wieder die „rasende Werkzeugkiste“, der Citroen DS3 R3 in einem modifizierten Design.

Für Michael begann die Rallye recht anstrengend: „Weil am ersten Tag die Besichtigung und der Rallyestart auf dem Programm standen, waren wir von 8 Uhr am Morgen bis um 1 Uhr in der Nacht auf Achse, der Rallyestart fand nämlich erst um 23 Uhr statt. Und um 5 Uhr hat am nächsten Tag schon wieder der Wecker geläutet. Eigentlich waren das für mich zwei gefühlte ziemlich lange Rallyetage.“

Noch dazu löste sich bei der abendlichen Superstage in der City der Turboschlauch, sodass Kogler und sein Copilot Andre Kachel rund zwölf Sekunden einbüßten. Michael: „Ich war danach zugegebenermaßen ein bisschen sauer. Nach der langen Winterpause wartest du ewig lange auf den Start und dann passiert so etwas. Ich war einfach geil darauf, gleich einmal eine Top-Zeit in den Asphalt zu brennen.“

Rasante Aufholjagd

Am Samstagvormittag jedoch starteten Kogler/Kachel eine mehr als eindrucksvolle Aufholjagd: 13 Plätze wurden gutgemacht, viermal glänzte Kogler mit der siebtschnellsten Gesamtzeit, in der 2WD jeweils Zweitschnellster hinter dem fünffachen slowenischen Staatsmeister Aleks Humar, der einen R2 bewegte. So preschte Kogler vor auf den achten Gesamtrang, als zweitschnellster 2WD-Pilot.

Zweimal konnte Michael an diesem Vormittag sogar Gerald Rigler im viel stärkeren R5 schlagen, doch Michael winkt ab: „Gerald tat sich mit den Verhältnissen genauso schwer wie wir und am Nachmittag konnte er sich steigern, da waren die Verhältnisse dann wieder klar.“ Immerhin jedoch fehlten Kogler zur Mittagspause lediglich zehn Sekunden auf Rigler – ob man da nicht daran denkt, wie man selbst in einem R5 abschneiden würde? Michael lacht: „Naja, der Gusto auf eine R5-Premiere ist gewachsen, sagen wir es einmal so…“

Die Nachmittagsprüfungen verlangten dann noch einmal volle Konzentration – sie kamen den Einheimischen zugute, da dort ein besonders quartzhältiger Asphalt zum Einsatz kommt, der bei Hitze schmierig wird und sich wie Glatteis anfühlt. Eine der Prüfungen stammte zudem aus der berühmt-berüchtigten Saturnus-Rallye. 

„Man lernt nie aus“

Michael Kogler erzählt: „Auch nach gefühlten 100 Rallyes muss ich sagen: Man lernt nie aus! Diese Nachmittagsprüfungen waren für mich wieder eine neue Erfahrung. Wir sind in Österreich in Sachen Asphalt ziemlich qualitätsverwöhnt. Zudem hatten die Strecken allesamt blinde Kuppen – also kleine Hügel, hinter welchen oftmals Abzweige folgten. Da war natürlich ein guter Aufschrieb ganz besonders gefragt und da bin ich froh, mit Andre Kachel einen so erfahrenen Mann an meiner Seite zu haben.“

Auf SP7 kam es zu einem Zwischenfall: Grega Premrl, ebenfalls auf Citroen DS3 R3 unterwegs, überschlug sich, sodass der 2WD-Führende Aleks Humar und dessen Copilot sowie Michael und Andre erste Hilfe zu leisten hatten…

Was MIG Austria-Teamchef Gottfried Kogler nicht versteht: „Humar wurde sofort eine Zeit gutgeschrieben, eine viertschnellste noch dazu. Bei uns hieß es, dass wir die Zeit aus dem zweiten Durchgang erhalten werden. Dort fuhr Michael die achtschnellste Zeit, womit das für uns okay war. Nur: Wir waren dennoch immer noch 1:50 Minuten hinten. Erst nachdem uns Helmut Schöpf den Fehler ausrechnete und wir den von ihm freundlicherweise gesandten Screenshot der Rennleitung zeigten, entschuldigte man sich und korrigierte den Fehler.“

„Volksfeststimmung – sensationell!“

Ansonsten jedoch stellt Kogler senior der Rallye ein gutes Zeugnis aus: „Es ist unfassbar, wie groß das Zuschauerinteresse bei dieser Rallye war. Entlang der ehemaligen Saturnus-Prüfung standen die Menschen beinahe Spalier – und das sind immerhin acht Kilometer. Es war eine regelrechte Volksfeststimmung. Wirklich sensationell!“

Groß war das Interesse auch im Servicepark – allerdings galt es dem „Hundeknochen“, dem Ford Escort RS2000, den Peter Schöller und Theresa Krautsieder für das MIG Austria Team pilotierten. Gottfried Kogler stellt amüsiert fest: „Dieses Auto fand bei den Fans mehr Anklang als die aktuellen Boliden.“ Schöller fuhr eine problemlose Rallye und landete auf dem 46. Gesamtrang und immerhin auf Platz sechs im Alpe Adria Rallye Cup.

Klarer Sieg im Alpe Adria Rallye Cup

Michael Kogler musste am schwierig einzuschätzenden Nachmittag ein paar „Federn“ lassen, was ihn jedoch nicht verwunderte: „Als Debütant ist es einfach schwierig auf diesem Asphalt. Die 2WD-Spitze kannte diese Prüfungen wie ihre Westentasche. So haben wir am Nachmittag rund zehn Sekunden auf die 2WD-Spitze eingebüßt.“ Letztendlich landeten Kogler/Kachel als drittbestes 2WD-Team auf dem zehnten Gesamtrang. 

Wichtig war für Kogler, den „Auftrag“ zu erfüllen – und der lautet bekanntlich, den Alpe Adria Rallye Cup wie schon im Jahr 2016 vor seiner Pause wieder nach Österreich zu holen. Michael nickt: „Im Alpe Adria Rallye Cup konnten wir mit beinahe drei Minuten Vorsprung einen klaren Sieg einfahren – wir haben also einen entschlossenen ersten Schritt in Richtung Cupsieg setzen können. Und jetzt freuen wir uns schon sehr auf die nächste Station im Alpe Adria Rallye Cup, den Murauer Rallyesprint in St. Veit in rund vier Wochen.“

Share Button

MIG Austria bereit für die neue Saison

Michael Kogler, Peter Schöller und das neue MIG Austria Team von Gottfried Kogler starten die Saison mit der Rally Vipavska dolina.

 

2018 wird aus vielerlei Gründen vermehrt im Ausland gestartet, so auch beim Auftakt zur slowenischen Meisterschaft am kommenden Wochenende. Nachdem im Vorjahr in der 2WD-ÖM eine der schönsten Saisonen überhaupt stattfand, als sich drei gleichwertige Piloten einander das gesamte Jahr über einen echten Kampf um die Spitze lieferten, hatte Michael Kogler keinerlei Ambitionen mehr, heuer um den heimischen 2WD-Titel zu kämpfen, zumal keiner der Top-3-Piloten in der zweiradgetriebenen Klasse geblieben ist und diese somit an Stellenwert eingebüßt hat.

Stattdessen zieht es den Melker wieder ins Ausland: Der Alpe Adria Rally Cup (AARC), den Michael Kogler bereits 2016 gewinnen konnte, passt sehr gut zu diesem Ansinnen. Neben drei österreichischen Rallyes steht bei der Rückkehr des AARC jeweils ein Lauf in Kroation, Slowenien und Italien auf dem Programm. So startet die neue Rallyesaison von Michael Kogler mit der Rally Vipavska dolina am kommenden Wochenende in Slowenien.

Dass man wieder vermehrt im Ausland startet, hat noch weitere Gründe: Die Sponsoren des Teams rund um Gottfried Kogler möchten die Werbeflächen bei internationalen Läufen in die Auslage gestellt sehen, um auf diese Weise den aktuellen Wirtschaftsboom nutzen zu können, aber auch die neu ins Leben gerufene MIG (Motorsportinteressensgemeinschaft) Austria möchte ihre internationale Bekanntheit steigern und zugleich die Werbetrommel für die neue Niederösterreich-Rallye in der malerischen Umgebung der Wachau und im Waldviertel rühren. Diese Rallye wird von MIG Austria gemeinsam mit Helmut Schöpf veranstaltet. Sie soll als Nachfolgeveranstaltung zu der von Schöpf über Jahrzehnte hinweg abgehaltenen Waldviertel-Rallye etabliert werden. Schließlich wird die Niederösterreich-Rallye zu 80 Prozent im südlichen Waldviertel ausgetragen.

Das neue MIG Austria Team startet mit dem Fahrer Michael Kogler und dessen Beifahrer André Kachel sowie mit dem früheren Rundstreckenpiloten Peter Schöller aus Marbach an der Donau, der mit Co-Pilotin Theresia Krautsieder an den Start gehen wird. Gefahren werden die erwähnten AARC-Rallyes in Slowenien, Kroatien und Italien sowie auch in Spanien, da heuer auch ein bis zwei Läufe zur Rallye-WM auf dem Plan stehen. In Österreich sind insgesamt vier Rallyestarts vorgesehen. Michael Kogler wird auch heuer der Marke Citroën treu bleiben, sein DS3 R3 erstrahlt in neuem Glanz. Peter Schöller wird mit dem teameigenen Ford Escort RS2000 („Hundeknochen“) die historischen Kategorien der Rallyeserien bereichern.

Share Button