Alpe Adria Rally Cup: Rally della Carnia

Cup-Führung weiter ausgebaut

 

Auf den engen Straßen Norditaliens konnte Michael Kogler bei der Rally della Carnia auf der verregneten Schlussprüfung gleich vier Plätze gutmachen – als Gesamt- Siebenter und Sieger im Alpe Adria Rally Cup konnte er dort seine Cup-Führung weiter ausbauen. Peter Schöller hätte sich diesmal wohl ein kleineres, vor allem leichteres Auto gewünscht…

 

In der nordostitalienischen Provinz Belluno rund um die aus dem Skisport bekannte Gemeinde Cortina d’Ampezzo, wurde die zum Alpe Adria Rally Cup zählende Rally della Carnia abgehalten – satte 90 Teams haben an dem überaus anspruchsvollen Ritt durch die Ampezzaner Alpen teilgenommen, darunter auch das UNIOR Racing Team Austria.

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Teamchef Gottfried Kogler beschreibt die Voraussetzungen kurz und knackig: „Wie Korsika, winkelig, felsig und ein sehr rauer Asphalt.“ Scherzhaft-blumig fügt Kogler hinzu: „Es sind kurvige Eselspfade, auf welchen die Lokalmatadore von ihrer Streckenkenntnis profitieren. Die Rallye selbst war ausgezeichnet organisiert, zur Stadtprüfung in Cortina d’Ampezzo kamen unheimlich viele Zuschauer.“

 

Fahrer Michael Kogler, dessen Saison bislang wie am Schnürchen verläuft und der auch als Führender des Alpe Adria Rally Cups die Italienreise in Angriff nahm, gibt ganz offen zu: „Ich habe mich in diesem Feld schwer einschätzen können, die Italiener sind grundsätzlich sehr ortskundig bei ihren Rallyes – hier haben die kleinen, wendigen Autos einen Vorteil. Da ich viele Fahrer nicht kannte, wollte ich mir ein realistisches Ziel setzen, ich wollte in die Top 10 gesamt.“

 

Verpokert in der Früh – Aufholjagd am Nachmittag

 

Gleich auf der ersten Sonderprüfung konnten Michael Kogler und seine deutsche Copilotin Tina Annemüller diese Vorgabe locker mit Gesamtrang 9 erfüllen. Am Sonntagmorgen jedoch musste das UNIOR Racing Team Austria ein wenig „Lehrgeld“ bezahlen.

 

Gottfried Kogler erklärt: „Bei dieser Rallye fuhren alle die härteste Reifenmischung, die es gibt – wir dachten, dass dies am Morgen noch nicht nötig sei und haben eine weichere Mischung genommen. Damit haben wir uns aber klar verpokert, denn es war die falsche Entscheidung.“ Das Duo Kogler/Annemüller fiel auf den folgenden Prüfungen entsprechend weit zurück, mit den falschen Reifen waren Top 10-Platzierungen nicht mehr möglich…

 

Vier Plätze im Regen gutgemacht

 

Nach dem Service, wieder mit harten Pneus ausgerüstet, starteten Michael Kogler und Tina Annemüller eine Aufholjagd. Vor der allerletzten Prüfungen lag der UNIOR Citroen DS3 R3 auf dem undankbaren elften Platz – doch dann öffnete der Himmel seine Schleusen, im Regen konnte Kogler seine Fähigkeiten ausspielen und sich bis auf Platz 7 vorarbeiten – im Alpe Adria Rally Cup konnte er so, mit einem weiteren Sieg seinen Punktevorsprung ausbauen.

 

Dass er im Regen vier Plätze gutmachen konnte, möchte Kogler nicht ausschließlich seinen fahrerischen Fähigkeiten zusprechen: „Ich möchte nicht als überheblich wahrgenommen werden, denn es ist natürlich das Gesamtpaket, das so etwas erst ermöglicht. Dazu kommt auch, dass ich nun schon recht lange in diesem Auto sitze und ich ein gehöriges Vertrauen in meine ‚rasende Werkzeugkiste‘ aufbauen konnte. Und je anspruchsvoller eine Prüfung ist, umso mehr kann ich meine nun doch schon gewachsene Erfahrung ins Spiel bringen. Dazu kommt, dass unser Team gut eingespielt ist, dass wir ziemlich konstant sind und dass unser Auto wie ein Uhrwerk läuft.“

 

„Tina hat mich durch die Kurven gepeitscht“

 

Einen großen Anteil am Erfolg trägt natürlich auch die Copilotin Tina Annemüller, Michael Kogler streut ihr Rosen: „Tina und ich sind sehr gut eingespielt, die deutsch-österreichische Koalition funktioniert. Tina hat mich im Kurvenkarussell von Kurve zu Kurve gepeitscht.“

 

Mit einem Augenzwinkern fügt Michael hinzu: „Wir haben hier zeigen können, dass wir Österreicher nicht nur Fußball spielen können, sondern auch das Rennfahren gut beherrschen.“

 

Einziger Mitsubishi: Schöller weiß, warum…

 

Das Rennfahren beherrscht auch Peter Schöller, der frühere bayrische Rundstreckenmeister, der mit 68 ein Rallye-Comeback wagte, war jedoch mit seinem fahrbaren Untersatz, dem einzigen Mitsubishi im Felde, bei dieser Rallye klar im Nachteil.

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Gottfried Kogler erklärt: „Wir wussten bald, warum hier so wenige Allrad-Autos gefahren sind – denn diese winkeligen Straßen, mit den engen Spitzkehren, kamen den schweren Allradlern so gut wie gar nicht entgegen.“ Peter Schöller und seine Copilotin Jenny Hofstädter konnten immerhin die Rallye auf Platz 37 beenden.

 

Das UNIOR Racing Team Austria kehrt bald wieder in die Heimat zurück, am 30. Juli steigt im Mühlviertel die 1. Perger Mühlstein Rallye, die Rallye 100 zählt zur Austrian Rallye Challenge, und dort liegt Michael Kogler als Tabellenzweiter in Lauerstellung…

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