MIG Austria Team beim Waldviertel Rallyesprint (ART2WD)

Bravourstück im 2WD-Citroen: Platz 3 in den Allrad-Top10

Michael Kogler, Andre Kachel und die „rasende“, aber eben nur  zweiradangetriebene „Werkzeugkiste“ des UNIOR Racing Teams lieferten beim Waldviertel Rallyesprint auf Schotter eine Meisterleistung: Platz drei inmitten von Allrad-Duos. Für Michael, immerhin schon über ein Jahrzehnt lang Rallyepilot, war es „meine beste Schotterrrallye“. Peter Schöller/Theresa Krautsieder mussten den historischen „Hundeknochen“ leider vorzeitig abstellen.

Beim Rallyesprint in St. Veit hat sich Michael Kogler trotz starker Allrad-Konkurrenz den dritten Gesamtrang vorgenommen, dieses ehrgeizige Ziel bis zur letzten Sonderprüfung auch tatsächlich umsetzen können und letztendlich erst auf der Abschluss-SP knapp aber doch verpasst.

Vor dem Waldviertel Rallyesprint hat der UNIOR Racing Team Austria-Pilot „nur“ den vierten Platz als Ziel angegeben – sicher auch deshalb, weil man auf den wunderschönen Schotterprüfungen rund um Langenlois in dem zweiradgetriebenen Citroen DS3 R3 noch mehr Nachteile gegenüber der Allrad-Phalanx hinzunehmen hat, was in der Natur der Sache liegt.

Doch gleich auf der ersten Sonderprüfung „Kronsegg-Gföhl“ ließen Michael Kogler und sein Copilot Andre Kachel mit der drittschnellsten Zeit aufhorchen. Diese Position hatte das MIG Austria-Duo auch vor der Mittagspause inne – auf den viertplatzierten Allrad-Piloten hatte man nach drei Sonderprüfungen bereits 22 Sekunden Vorsprung herausgearbeitet.

Am Nachmittag schafften Kogler/Kachel auf der Prüfung „Leitnerschlag-Kronsegg“ sogar die zweitschnellste Zeit – lediglich der Rallyesieger Gerald Rigler in seinem Ford Fiesta R5 war da noch schneller unterwegs. Michael Kogler sagt dazu: „Da muss ich fairerweise erwähnen, dass es eine Prüfung ist, die viel Bergabpassagen hat und in der man nicht so viel Leistung benötigt. Die zweitschnellste Zeit war auch das absolute Maximum, das man hier erreichen konnte. Mir taugt es einfach, wenn man in einem 2WD-Auto mit den Big Bangers mitfahren kann.“

„Meine beste Schotterrallye“

Und so kam es auch: Michael Kogler und Andre Kachel belegten den dritten Gesamtrang, hinter den beiden sechs weitere Allrad-Duos. Womit man die in der Austrian Rallye Challenge (ARC) heuer neu eingeführte ART2WD überlegen gewinnen konnte. Der zweitbeste 2WD-Pilot, Luca Waldherr, belegte den elften Gesamtrang, rund zwei Minuten hinter Kogler.

Zwischen Zieldurchfahrt auf dem Holzplatz von Langenlois und der Siegerehrung verriet Michael, dass er bei dieser wunderschönen Veranstaltung ganz bersonders motiviert war! Denn die Sonderprüfung „Manhartsberg“ war im Vorjahr auch Teil der Waldviertel-Rallye – dort war Michael bekanntlich Teil jenes Trios, das bis zur letzten Rallye um die ORM2WD-Staatsmeisterschaft kämpfte. Und auf der SP „Manhartsberg“ lag jener Stein, der die Titelträume von Michael Kogler für beendet erklärte. Michael: „Das hat mich gepusht! Ich war top motiviert! Die ganze Wut, die sich über den Winter aufgestaut hat, musste hier raus! Und das hat funktioniert: Letztendlich war es meine beste Schotter-Rallye in einem 2WD-Fahrzeug. Wir fahren ja nur ein- bis zweimal im Jahr auf Schotter – und ich freue mich, dass der Speed auf Schotter genauso stimmt wie auf Asphalt.“

Süffisant fügt der Sohn von Teamchef Gottfried Kogler eine kleine „Spitze“ hinzu: „Anders als das Citroen-Werksteam in der Weltmeisterschaft können wir die Fahnen von Citroen recht gut hochhalten.“

Selbstbewusst & kollegial

Schon am kommenden Wochenende ist das UNIOR Racing Team Austria wieder im Einsatz. In Kroatien steigt die Rallye Ina Delta, als dritter Lauf zum Alpe Adria Rally Cup, in dem Michael Kogler die Tabelle anführt. Kogler erklärt: „Das ist eine Asphaltrallye und sie passt gut in mein Konzept für 2018: Denn ich wollte heuer wieder neue Rallyes kennenlernen, im Ausland. Wo du einen guten Aufschrieb brauchst – und wo ich mit dem Andre Kachel den bestmöglichen Copiloten an meiner Seite habe. Das macht es für uns sehr interessant. Generell ist der Asphalt in Kroatien oder Slowenien ein bisschen rustikaler als hier bei uns in Österreich – da sind wir schon ein bisschen verwöhnt. Aber die Stimmung im Team ist gut, die Stimmung im Cockpit ist gut und wir sind im Alpe Adria Rally Cup weiter auf Titelkurs unterwegs. Ich freue mich auf die lokalen 2WD-Helden dieser Rallye – ich nehme es gerne mit allen auf.“

Das wäre also ein vor Selbstbewusstsein strotzender guter Schlusssatz geworden – doch geradezu typisch für Michael Kogler möchte er noch unbedingt etwas hinzufügen. Wer Kogler junior kennt, der weiß, dass er zwar im Cockpit knallhart agiert, sonst aber ein nachdenklicher und vor allem kollegialer Sportsmann ist. Und so möchte er noch seinen Vorsprung auf Luca Waldherr relativieren – schließlich weiß Kogler, der selbst schon alle Höhen und Tiefen in diesem Sport erlebt hat, ganz genau, wie wichtig bei einer solchen Veranstaltung die Erfahrung ist: „Zum Abschluss möchte ich noch sagen: Ich habe heute mit dem Luca gesprochen. Er war etwas deprimiert – doch da muss ich fairerweise dazusagen: Ich fahre jetzt schon zehn Jahre und wenn ich dann hier, auf Schotter, meine Erfahrung nicht ausspielen könnte, dann wäre ich wohl eher fehl am Platz. Da braucht sich Luca also keine grauen Haare wachsen lassen.“

Das muss auch Peter Schöller nicht – auch wenn er den wunderschönen historischen „Hundeknochen“-Ford Escort des UINOR Racing Team Austria auf der dritten Prüfung abstellen musste. Schließlich war es die erste Schotterrallye für das Gespann Schöller/Krautsieder/Ford Escort. Copilotin Theresa Krautsieder erklärt: „Wir haben uns auf den ersten beiden Prüfungen ein wenig an den Schotter herangetestet. Doch auf der dritten Prüfung blieb der dritte Gang stecken – so mussten wir den ‚Hundeknochen‘ an einem sicheren Platz abstellen.“

alle Fotos: UNIOR Racing Team Austria

Michael Noir Trawniczek
Presse Unior Racing Team Austria
+43 660 685 66 38

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