MIG Austria Team bei Niederösterreich-Rallye (ORM2WD, ART, AARC)

Überlegener Heimsieg mit „Actioneinlage“

Michael Kogler und Andre Kachel brillierten bei der neuen Niederösterreich-Rallye im UNIOR Citroen mit sämtlichen 2WD-Bestzeiten und dem überlegenen Sieg in der ORM2WD. Zudem sicherte man sich vorzeitig den Alpe Adria Rally Cup…

 

Die neue Niederösterreich-Rallye war für MIG Austria Teamchef Gottfried Kogler und seinen Sohn Michael mehr als nur die große Heimrallye – schließlich hat Kogler senior diese neue Veranstaltung als Grande Finale der ORM gemeinsam mit Helmut Schöpf organisiert. Dass da auch Kogler junior kräftig Hand angelegt hat, versteht sich von selbst: „Michael hat den immens großen Trupp an Helfern geleitet, hat mit ihnen gemeinsam Begrenzungen aufgestellt, Pflöcke eingeschlagen…“

Was Gottfried Kogler von Beginn an klar war: „Michael war vor dieser Rallye natürlich voll motiviert. Als Vater habe ich schon ein wenig befürchtet, dass er zu motiviert ans Werk geht – aber als Teamchef weiß ich, dass man einen Fahrer im Vorfeld nicht einbremsen soll. So habe ich mich darauf beschränkt, ihm vor dem Start zu sagen: ‚Bitte schau, dass du auf der Straße bleibst!‘“

Ein Hoppala  im Live-TV

Tatsächlich hat Michael Kogler von der ersten Sonderprüfung an voll attackiert – und blieb auch auf der Straße. Wenngleich er in der Zielkurve des live im ORF übertragenen Rundkurses Bergland dann doch einen Tick zu schnell unterwegs war. So kam es zu einem Umfaller in Zeitlupe, der dem Publikum live ins Wohnzimmer geliefert wurde. Der UNIOR Citroen DS3 R3  landete nach extremer Schräglage  wieder auf allen 4 Rädern – weil Michael den Wagen  vor dem Hoppala über die Ziellinie brachte, hatte das auf die Zeit keinen Einfluss. Und die war gleich einmal eine überlegene Bestzeit in der ORM2WD, bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen.

Zwar sorgte Michael damit für eine  Action-Einlage im TV, doch die „rasende Werkzeugkiste“ wurde dabei auch etwas in Mitleidenschaft gezogen. Gottfried Kogler: „Es hat zwar cool ausgeschaut – doch der Schaden verursachte eingies an Arbeit im Service. Die Vorderachse musste neu eingestellt werden, die Heckscheibe ging zu Bruch, die Karosserie wurde auch etwas beschädigt. Unsere Mechaniker konnten den Wagen aber in den zweimal 20 Minuten, die uns zur Verfügung standen, wieder startklar machen. Zwar waren optisch einige Schrammen zu sehen – doch das Auto war wieder voll funktionstüchtig.“

Dermaßen funktionstüchtig, sodass der topmotivierte Michael Kogler auch am zweiten Tag sämtliche ORM2WD-Bestzeiten einfahren konnte – ein weiteres „Hoppala“ leistete sich der Melker Lokalmatador nicht. „Dabei hat sicher unser erfahrener Copilot Andre Kachel eine wichtige Rolle gespielt, der im Cockpit ein Ruhepol für Michael ist“, attestiert der Teamchef.

Neun Bestzeiten in Serie

Mit neun Bestzeiten sicherten sich Michael Kogler und Andre Kachel sämtliche Bestzeiten, neun an der Zahl, und feierten auf Gesamtrang sieben einen überlegenen Sieg in der ORM2WD, fast zwei Minuten vor Luca Waldherr. Zudem sicherte sich das österreichisch-deutsche Duo den vorzeitigen Gewinn des Alpe Adria Rally Cups und in der Austrian Rallye Trophy zog man mit dem Tabellenleader Gerald Rigler gleich.

Im Ziel erklärte Michael Kogler: „Ich habe noch nie mit einer „Rolle“ (Überschlag) eine Rallye gewonnen – das macht es für mich doppelt cool. Ich habe mir diesen 2WD-Sieg bei meiner Heimrallye vorgenommen – nach der Rolle am Freitagabend habe ich gedacht: ‚Das wird vielleicht doch nicht so einfach…‘ Dass ich dann auch noch den Alpe Adria Rally Cup gewonnen habe, ist beinahe eine Entschädigung für den verlorenen Staatsmeistertitel im Vorjahr.“

Dem neuen ORM2WD-Staatsmeister Luca Waldherr gratuliert Michael – und erzählt mit einem Augenzwinkern: „Ich habe ihm vor der letzten Prüfung gesagt: ‚Wenn ich hier gewinne, bin ich stolz darauf, den neuen Staatsmeister geschlagen zu haben.‘ Im Ernst: Sein Titel ist eine großartige Leistung in so jungen Jahren. Luca hat noch eine große Karriere vor sich.“

Motorschaden bei Schöller

Keine Zielankunft gab es für Peter Schöller und Theresa Krautsieder im historischen Ford Escort RS2000 – das Duo musste leider mit Motorschaden abstellen. Trotzdem konnte man im Alpe Adria Rally Cup den dritten Platz halten. Ob man diesen in Dobersberg aktiv verteidigen kann, steht noch nicht fest.

 

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