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MIG Austria bei der Rallye ST. Veit

Wenn alles läuft…

Drei Autos starteten bei der Rallye St. Veit für MIG Austria – alle Drei liefen völlig problemlos. Gottfried Kogler landete in der ARC H auf Platz Zwei, Sohn Michael hatte im Race Rent Austria Evo IX „viel Spaß mit den Big Bangern“.

Bei der  Rallye St. Veit sind gleich drei Fahrzeuge für die MIG Austria gestartet: Die beiden historischen UNIOR Ford Escort RS 2000 mit Gottfried Kogler und Sophie Cornu sowie Peter Schöller und Gabriele Ölsinger – und, eingesetzt von Race Rent Austria, jener Mitsubishi Lancer Evo IX, mit dem Michael Kogler und Andre Kachel an den Start gingen.

Gottfried Kogler, als Teamchef respektive Einsatzleiter von Jo Rittner vertreten, war eines wichtig: „Ich wollte bei meiner dritten Rallye nach den beiden technischen Ausfällen unbedingt eine Zielankunft und habe mir gesagt: ‚Ich muss ins Ziel!‘. Ich wollte daher auch nur 80 Prozent geben. Die Rallye kannte ich zwar nicht – wohl aber den Kurs auf der Rennbahn St. Veit. Denn dort bin ich schon vor 25 Jahren bei einer Rallycross-Veranstaltung gefahren – das war schon damals eine Riesenshow. Ich wollte daher unbedingt wieder dort fahren, entsprechend besonnen bin ich die Rallye angegangen.“

Auf den kurzen Vormittagsprüfungen begnügte sich Kogler Senior dann auch mit der fünftschnelllsten Zeit bei den historischen Fahrzeugen. Erst auf der langen Prüfung am Nachmittag setzte sich dann doch der „Rennvirus“ durch: „Das ist eine großartige Sonderprüfung, die alle Stückeln spielt – dort ist uns dann zweimal die drittschnellste Zeit bei den Historischen gelungen. Das Auto lief diesmal völlig problemlos.“

 „Alles quer „

Auf der Rennbahn lieferte Gottfried Kogler dann die große Show: „Ich fuhr alles quer, wollte den Fans unbedingt eine Freude bereiten.“ Seiner französischen Copilotin, Sophie Cornu, ihres Zeichens Marketing-Leiterin bei Total Österreich, sagte Gottfried: „Bitte weise mich drastisch darauf hin, wenn wir rausfahren müssen – denn wenn ich mal drin bin, würde ich wohl endlos meine Runden drehen vor lauter Freude…“

Am Ende belegte Gottfried Kogler den zweiten Platz in der ARCH (Austrian Rallye Challenge Historic) und Platz Drei in der Klasse. „Damit kann ich sehr zufrieden sein, lediglich Hans-Georg Lindner war schneller als ich und er ist ein anerkannt schneller Mann“, zog Kogler eine positive Bilanz.

Schöller wieder im Ziel

Peter Schöller, wieder mit der erfahrenen Gabi Ölsinger unterwegs, pilotierte den zweiten UNIOR Escort wie gewohnt sicher und landete auf Platz acht der ARCH. Kogler: „Er ist ein Fels in der Brandung, geht keine unnötigen Risiken ein.“

Besonnen startete auch Michael Kogler in die Rallye. Den Einsatz im Race Rent Austria-Mitsubishi Lancer Evo IX mit sequentiellem Getriebe in der offenen Klasse 9 der ARC hat Gottfried seinem Sohn als Ostergeschenk spendiert. Kogler Senior: „Michael wollte eigentlich nur bester Nicht-R5-Pilot werden und ist zunächst recht vorsichtig in die Rallye gestartet, zeitweise lag er sogar auf Platz fünf, nur wenige Sekunden hinter Dani Fischer. Mit dem sechsten Endrang kann er mehr als zufrieden sein. Race Rent Austria hat uns ein ganz tolles Angebot gemacht und es wird sicher nicht der letzte Einsatz mit Wolfgang Schmollngrubers Team gewesen sein.“

 „Kleines Geld, großer Spaß“

Michael Kogler bilanzierte: „Ich musste mich nach acht Monaten Pause und einer gefühlten Ewigkeit in 2WD-Fahrzeugen erst an das große Gewicht eines Allrad-Autos gewöhnen, kam aber immer besser zurecht. Letztendlich kann man mit einem solchen verbesserten Gruppe N-Auto für relativ kleines Geld ziemlich großen Spaß inmitten der Big Banger haben.“

Der nächste Einsatz des Teams MIG Austria findet bereits in drei Wochen beim Alpe Adria Rallye Cup Lauf in Kroatien nahe Zagreb statt.

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MIG Austria bei der Vipavska Dolina

Stürmisches Comeback von Gottfried Kogler: Als Dreirad-Escort im slowenischen Eisregen

Ein stürmisches Comeback gab Gottfried Kogler als Rallyepilot – im historischen Ford Escort RS2000 wurde er bei der Rallye Vipavska Dolina nach gutem Start eines von vielen Opfern der Wetterkapriolen – inklusive Sturm und Eisregen. Dafür kam Peter Schöller ins Ziel. Den Einsatz leitete erstmals Michael Kogler, der jedoch schon in St. Veit ein Comeback als Pilot feiern wird.

Beim „Familienausflug“ der Austrian Rallye Challenge und dem Alpe Adria Cup , im Rahmen der slowenischen Rallye Vipavska Dolina brachte MIG Austria zwei Ford Escort RS2000 an den Start – pilotiert wurden die bildhübschen historischen Boliden von Gottfried Kogler und seiner französischen Copilotin Sophie Cornu sowie vom deutschen Piloten Peter Schöller und seiner Copilotin Gabi Ölsinger.

Gottfried Kogler, der erstmals seit einigen Jahren wieder ein Comeback wagte, zeigte sich von der Rallye schwer beeindruckt: „Die war wahnsinnig gut besetzt, es sind 104 Teams an den Start gegangen. Die Sonderprüfungen sind zudem extrem anspruchsvoll – es handelt sich ja durch die Bank um Strecken der früheren Saturnus-Rallye.“ Dabei kam Gottfried auch an jener Stelle vorbei, an der er 1991 bei seinem einzigen Einsatz als Copilot, an der Seite von Kris Rosenberger, einen schweren Abflug verzeichnete: „Als Copilot habe ich diese Passage gehasst – wir sind diesmal viermal dort vorbeigefahren. Lustig: Als Fahrer liebe ich diese Stelle.“

Was Gottfried schmunzeln ließ: „Der Veranstalter hat uns bei der Startnummernvergabe offenbar sehr stark eingeschätzt, da wir mit Nr. 57 an den Start gingen, während die anderen historischen Teams erst ab Nummer 90 drankamen – er hat erzählt, dass er bei jedem Fahrer im Internet recherchiert, auch auf der wunderbaren ewrc-Website, die sämtliche Ergebnisse eines Piloten auflistet.“ Dabei hat er auch jenes legendäre Video entdeckt, in dem Kogler wegen eines steckenden Retourgangs in eben diesem durch Maribor fährt, um noch rechtzeitig die Zeitkontrolle zu erreichen. Gottfried lacht: „Da hat er gesehen, dass ich niemals aufgebe.“

„Autofahren nicht verlernt“

Auf einem Stadtrundkurs wurde die Rallye am Freitagabend eingeläutet. Dort zeigte sich Gottfried schwer erleichtert: „Ich konnte zeigen, dass ich das Autofahren noch nicht verlernt habe. Wir waren nur um 1,5 Sekunden langsamer als Hans Georg Lindner auf einem baugleichen Escort. Lindner ist ein anerkannt schneller junger Pilot – da gingen wir also sehr zuversichtlich zu Bett.“

Am Samstagmorgen jedoch kam das „böse Erwachen“ – der „Wettergott“ meinte es ganz offensichtlich gar nicht gut mit Gottfried Kogler und Sophie Cornu: „Am Start der Rallye war es noch staubtrocken – doch als wir beim Start der SP2 angelangt sind, setzte ein heftiger Eisregen ein. Wir sind auf den Slicks nur herumgerutscht, mussten zum Teil im Schritttempo fahren. So sehr ich den Escort liebe – im Eisregen mit den breiten Reifen war es furchtbar! Jedes Mal, wenn ich auf das Gaspedal gestiegen bin, kam das Heck. Es war wie auf einer Eisbahn.“ Zudem war das Wetter wechselhaft – die ehrenhafte niedrige Startnumnmer erwies sich nun als schwerer Nachteil: „Es gab völlig unterschiedliche Zeiten, wir befanden uns in einem Pulk, wo es nur Sturm und Eisregen gab. Da war ich schon sehr niedergeschlagen und enttäuscht.“

Auf der dritten Prüfung wurde die SP wegen Überschlägen direkt vor Kogler neutralisiert: „Es gab sehr viele Unfälle bei diesen Bedingungen. So kamen auch nur 70 von den 104 Teams ins Ziel.“ Das Duo Kogler/Cornu war leider nicht dabei: „Vor der vierten SP habe ich bemerkt, dass die Räder seltsam eiern. Wir sind trotzdem losgefahren – nach zwei Drittel sagte ich zu Sophie: ‚Wir haben einen Plattfuß!‘. In Wahrheit jedoch sind wir auf der Bremsscheibe gefahren. Ich habe Sophie gefragt: ‚Wie weit ist es noch ins Ziel?‘ Sie sagte: ‚Noch eine Seite im Aufschrieb!‘ So sind wir auf der Bremsscheibe ins Ziel gefahren.“

Einsatzleiter Michael Kogler: „Papa, gib auf!“

Dort wartete bereits Sohn Michael Kogler, der seine Premiere als Einsatzleiter im UNIOR Rallye Team Austria gab. Gottfried erzählt: „Michael sagte: ‚Du kannst nicht weiterfahren, dir fehlt links hinten eine Bremsscheibe!‘ Doch wer mich kennt, der weiß, dass ich niemals aufgeben möchte und so sagte ich: ‚Ist doch egal – ich habe ja noch drei andere Bremsscheiben!‘ Michael fuhr auf der Verbindungsstrecke hinter uns – schließlich sagte er: ‚Papa, gib auf – das ist zu gefährlich!‘ Schlussendlich hat dann doch die Vernunft gesiegt und wir haben abgestellt.“

Vom Premiereneinsatz seines Sohnes als Einsatzleiter zeigt sich Gottfried angetan: „Hut ab! Er hat sich sehr angestrengt und unsere Einsätze top koordiniert. Zudem hat er, wie ich das auch immer tue, auch mit angepackt und unsere Mechaniker unterstützt.“

Schöller/Ölsinger auf Platz vier der AHRC

Der fleißige Einsatz wurde schlussendlich auch belohnt: Peter Schöller und Gabi Ölsinger konnten bei den schwierigen Bedingungen das Ziel erreichen – in der Austrian Historic Rallye Challenge belegte das Duo den guten vierten Platz, in der ARC-Gesamtwertung landete man auf Platz sieben.

Michael Kogler wird übrigens schon beim Rallyesprint St. Veit in drei Wochen wieder als Fahrer an den Start gehen – gemeinsam mit Andre Kachel wird er ein Top-Auto aus dem Hause Race Rent Austria pilotieren. Und auch die beiden MIG Austria-Ford Escort RS2000 werden in St. Veit wieder für heiße Action sorgen.

 

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Die Rallyesaison wird mit der Schneerosenrallye am 23.2.2019 rund um die Weinberge von Langenlois eröffnet!

Der niederösterreichische Motorsportclub MIG Austria mit Sitz in Pyhra bei St. Pölten setzt zwei Rallyeboliden bei diesem Lauf ein.
Aber nicht wie gewohnt mit Mehrfachmeister Michael Kogler, sondern dieses Mal greift Vater Gottfried Kogler (nicht wie gewohnt als Teamchef) , sondern als aktiver Pilot ins Renngeschehen ein.

Gottfried Kogler hatte als jahrelang sehr erfolgreicher Rennfahrer, 2004 beschlossen, den Helm an den Nagel zu hängen und sich nur mehr der Motorsportkarriere seines Sohnes zu widmen und war als Teamchef sowohl auf der Rundstrecke als auch auf den internationalen Rallyes seither tätig und geleitete seinen Sohn zu zahlreichen Siegen.

Gottfried Kogler
Sophie Cornu

Ein zufällig ihm angebotenes Rallyefahrzeug aus den 70er Jahren, ein Ford Escort RS 2000 (Hundeknochen genannt) hatte es ihm angetan, hatte er doch damit 1978 die ersten Runden im Rennsport „gedreht“ .

Schnell war somit die Idee geboren, 2019 eine gesamte Rennsaison mit Einsätzen in Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien damit zu bestreiten. Als Copilotin wurde die aus Frankreich stammende Sophie CORNU verpflichtet. Als Testlauf wird nun eben die Schneerosenrallye in den Langenloiser Weinbergen in Angriff genommen.

Das zweite teameigene Rallyefahrzeug , ebenfalls ein Ford Escort RS 2000 , wird von Peter Schöller aus Marbach/Donau mit Copilot Andre Kachel pilotiert und Junior Kogler wird nun einmal kurz in die Rolle des Teamchefs schlüpfen und seinem Vater wertvolle Tips geben.

An Michaels weiteren Motorsportkarriere wird noch gebastelt.

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MIG Austria Team bei Niederösterreich-Rallye (ORM2WD, ART, AARC)

Überlegener Heimsieg mit „Actioneinlage“

Michael Kogler und Andre Kachel brillierten bei der neuen Niederösterreich-Rallye im UNIOR Citroen mit sämtlichen 2WD-Bestzeiten und dem überlegenen Sieg in der ORM2WD. Zudem sicherte man sich vorzeitig den Alpe Adria Rally Cup…

 

Die neue Niederösterreich-Rallye war für MIG Austria Teamchef Gottfried Kogler und seinen Sohn Michael mehr als nur die große Heimrallye – schließlich hat Kogler senior diese neue Veranstaltung als Grande Finale der ORM gemeinsam mit Helmut Schöpf organisiert. Dass da auch Kogler junior kräftig Hand angelegt hat, versteht sich von selbst: „Michael hat den immens großen Trupp an Helfern geleitet, hat mit ihnen gemeinsam Begrenzungen aufgestellt, Pflöcke eingeschlagen…“

Was Gottfried Kogler von Beginn an klar war: „Michael war vor dieser Rallye natürlich voll motiviert. Als Vater habe ich schon ein wenig befürchtet, dass er zu motiviert ans Werk geht – aber als Teamchef weiß ich, dass man einen Fahrer im Vorfeld nicht einbremsen soll. So habe ich mich darauf beschränkt, ihm vor dem Start zu sagen: ‚Bitte schau, dass du auf der Straße bleibst!‘“

Ein Hoppala  im Live-TV

Tatsächlich hat Michael Kogler von der ersten Sonderprüfung an voll attackiert – und blieb auch auf der Straße. Wenngleich er in der Zielkurve des live im ORF übertragenen Rundkurses Bergland dann doch einen Tick zu schnell unterwegs war. So kam es zu einem Umfaller in Zeitlupe, der dem Publikum live ins Wohnzimmer geliefert wurde. Der UNIOR Citroen DS3 R3  landete nach extremer Schräglage  wieder auf allen 4 Rädern – weil Michael den Wagen  vor dem Hoppala über die Ziellinie brachte, hatte das auf die Zeit keinen Einfluss. Und die war gleich einmal eine überlegene Bestzeit in der ORM2WD, bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen.

Zwar sorgte Michael damit für eine  Action-Einlage im TV, doch die „rasende Werkzeugkiste“ wurde dabei auch etwas in Mitleidenschaft gezogen. Gottfried Kogler: „Es hat zwar cool ausgeschaut – doch der Schaden verursachte eingies an Arbeit im Service. Die Vorderachse musste neu eingestellt werden, die Heckscheibe ging zu Bruch, die Karosserie wurde auch etwas beschädigt. Unsere Mechaniker konnten den Wagen aber in den zweimal 20 Minuten, die uns zur Verfügung standen, wieder startklar machen. Zwar waren optisch einige Schrammen zu sehen – doch das Auto war wieder voll funktionstüchtig.“

Dermaßen funktionstüchtig, sodass der topmotivierte Michael Kogler auch am zweiten Tag sämtliche ORM2WD-Bestzeiten einfahren konnte – ein weiteres „Hoppala“ leistete sich der Melker Lokalmatador nicht. „Dabei hat sicher unser erfahrener Copilot Andre Kachel eine wichtige Rolle gespielt, der im Cockpit ein Ruhepol für Michael ist“, attestiert der Teamchef.

Neun Bestzeiten in Serie

Mit neun Bestzeiten sicherten sich Michael Kogler und Andre Kachel sämtliche Bestzeiten, neun an der Zahl, und feierten auf Gesamtrang sieben einen überlegenen Sieg in der ORM2WD, fast zwei Minuten vor Luca Waldherr. Zudem sicherte sich das österreichisch-deutsche Duo den vorzeitigen Gewinn des Alpe Adria Rally Cups und in der Austrian Rallye Trophy zog man mit dem Tabellenleader Gerald Rigler gleich.

Im Ziel erklärte Michael Kogler: „Ich habe noch nie mit einer „Rolle“ (Überschlag) eine Rallye gewonnen – das macht es für mich doppelt cool. Ich habe mir diesen 2WD-Sieg bei meiner Heimrallye vorgenommen – nach der Rolle am Freitagabend habe ich gedacht: ‚Das wird vielleicht doch nicht so einfach…‘ Dass ich dann auch noch den Alpe Adria Rally Cup gewonnen habe, ist beinahe eine Entschädigung für den verlorenen Staatsmeistertitel im Vorjahr.“

Dem neuen ORM2WD-Staatsmeister Luca Waldherr gratuliert Michael – und erzählt mit einem Augenzwinkern: „Ich habe ihm vor der letzten Prüfung gesagt: ‚Wenn ich hier gewinne, bin ich stolz darauf, den neuen Staatsmeister geschlagen zu haben.‘ Im Ernst: Sein Titel ist eine großartige Leistung in so jungen Jahren. Luca hat noch eine große Karriere vor sich.“

Motorschaden bei Schöller

Keine Zielankunft gab es für Peter Schöller und Theresa Krautsieder im historischen Ford Escort RS2000 – das Duo musste leider mit Motorschaden abstellen. Trotzdem konnte man im Alpe Adria Rally Cup den dritten Platz halten. Ob man diesen in Dobersberg aktiv verteidigen kann, steht noch nicht fest.

 

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MIG Austria Team bei Rally valli della Carnia (AARC)

Optimalsieg beim italienischen Rallyevolksfest in den Bergen

Beim großartigen Rallye-Happening rund um Ampezzo erlebten Michael Kogler und Andre Kachel zwei Schreckmomente: Gleich am Beginn auf SP1 – und dann noch einmal kurz vor dem Ziel. Dazwischen gab’s ein Bestzeitenfeuerwerk und am Ende den klaren Sieg im Alpe Adria Rally Cup.

Die italienische Rally valli della Carnia in den Bergen rund um Ampezzo ist für viele Rallye-„Feinschmecker“ ein echtes Highlight im Saisonkalender. Satte 134 Teams waren am vergangenen Wochenende am Start – und weil die Kult-Rallye auch zum Alpe Adria Rally Cup (AARC) zählt, waren auch 14 österreichische Teams dabei.

UNIOR Racing Team Austria-Teamchef Gottfried Kogler gerät bei der Rally valli della Carnia ganz schnell ins Schwärmen: „Das ist ein Rallye-Spektakel, wie es seinesgleichen sucht – an den drei Tagen herrscht dort eine Art Rallye-Ausnahmezustand und es ist vom kleinen Kind bis zur Uroma alles auf der Straße. Ein Rallye-Volksfest – da wird drei Tage lang durchgefeíert. Du fährst durch ein Menschenmengenspalier, alle wolllen die Rallyeautos sehen!“ Auch nach den Sonderprüfungen wird Party gemacht: „Du hast dort eine Open Air-Disco bis 4 Uhr in der Früh – aber was für eine! Mit einem Bass, der so wuchtig ist, dass Michael nur mit Ohropax schlafen konnte…“

Reifenplatzer als „Motivationsspritze“

Michael Kogler war als Tabellenleader des AARC angereist, hatte aber nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Italiener Simone Boscariol, der wie Kogler einen zweiradangetriebenen Citroen DS3 R3 pilotiert. Selbstverständlich setzte Michael wieder auf die professionelle Arbeit seines Copiloten Andre Kachel aus Deutschland.

Die erste Etappe, bestehend aus vier Sonderprüfungen, wurde am Samstagabend bei Dunkelheit gefahren. Nach nur zehn Kilometern der ersten Prüfung platzte bei Kogler/Kachel links vorne ein Reifen, sodass man runde drei Kilometer auf der Felge weiterfahren musste und dabei rund 25 Sekunden einbüßte…

Mehr brauchte Michael Kogler nicht als „Motivationsspritze“. Auf den noch ausstehenden drei Nachtprüfungen zündete Michael wieder einmal ein Bestzeitenfeuerwerk, sodass ihm am Ende des Tages nur noch 16 Sekunden auf Boscariol fehlten.

AARC-Cupsieg in Reichweite

Am Sonntag ging es in der gleichen Tonart weiter – Kogler/Kachel markierten sämtliche Bestzeiten, sodass man auf den insgesamt zehn Prüfungen satte neunmal die AARC-Bestzeit innehatte. Das MIG Austria-Duo durfte sich trotz des Reifenplatzers über den AARC-Sieg freuen und hatte am Ende sogar 28 Sekunden Vorsprung auf Boscariol herausgefahren.

Im Alpe Adria Rally Cup führt Kogler mit 131 Punkten, Boscariol weist mit 113 Zählen bereits einen beträchtlichen Rückstand auf, zumal lediglich die besten vier Ergebnisse gewertet werden. Der Cupsieg war das erklärte Ziel des Teams. Auch wenn Boscariol noch theoretische Chancen hat, das Blatt zu wenden, muss man kein Wahrsager sein, wenn man behauptet, dass Kogler/Kachel das gesteckte Saisonziel wohl erreichen werden. Dass man aber auch knapp vor dem Ziel noch alles verlieren kann, daran wurde das MIG Austria Team vor dem Ziel der Rally valli della Carnia erinnert…

Dramatik vor der Zielrampe

Michael Kogler und Andre Kachel genossen bei der Anfahrt zur Zielrampe die ausgelassene Volksfeststimmung in vollen Zügen – doch kurz vor dem Ziel kippte die Stimmung mit einem Schlag: Der „rasenden Werkzeugkiste“ dürfte es nämlich etwas zu heiß geworden sein – jedenfalls wollte sie partout nicht mehr anspringen. Gottfried Kogler schildert die dramatischen Sekunden: „In der Gluthitze hat sich offenbar die Elektronik aufgehängt – der Motor sprang nicht mehr an und wir dachten schon, dass wir jetzt alles verloren haben. Unser komplettes Team war natürlich vor Ort, um unseren AARC-Sieg zu feiern – doch es durfte ja niemand zum Auto. Ich sah, wie Michael am Rande der Verzweiflung war – und konnte aber auch nichts tun. Erst nach fünf oder sechs Versuchen hat es dann aber doch noch geklappt, die Erlösung war natürlich grenzenlos.“

Nach Sommerpause: Nö-Rallye, Spanien und R5-Premiere

Weil es sich um Bergprüfungen handelte, entschied sich Peter Schöller, diesmal den historischen „Hundeknochen“-Escort in der Garage zu lassen. Teamchef Kogler erläutert: „Bei historischen Fahrzeugen sind die Bremsen naturgemäß eine Schwachstelle – Peter und seine Copilotin Theresa Krautsieder fuhren daher mit unserem Diesel-Scirocco.“ Nach anfänglichen Umstellungsproblemen kam Schöller immer mehr in Fahrt und durfte sich ebenfalls über die Zielankunft freuen.

Das UNIOR Racing Team Austria wird nun eine Sommerpause einlegen – der nächste Einsatz steigt bei der neuen Niederösterreich-Rallye im Herbst. Einmal mehr darf sich Michael Kogler auf einen „heißen Rallye-Herbst“ freuen: Denn zum einen wird er mit dem DS3 den spanischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft bestreiten und zum anderen erfüllt sich ein zuletzt mehrfach geäußerter Wunsch: Michael Kogler wird noch in diesem Jahr eine Testrallye mit einem R5-Boliden absolvieren…

alle Fotos: UNIOR Racing Team Austria

Michael Noir Trawniczek
Presse Unior Racing Team Austria
+43 660 685 66 38

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Sieben Bestzeiten und doch kein Sieg

MIG Austria Team bei Rally Ina Delta (AARC)

Nachdem Michael Kogler und Andre Kachel auf SP3 der Rally Ina Delta stromlos strandeten, wurde am zweiten Tag mit 14 Minuten Rückstand gestartet. Es folgten sechs 2WD-Bestzeiten in Serie – so konnte man satte sieben Minuten wettmachen und im Alpe Adria Rally Cup mit Platz zwei die Tabellenführung halten.

Bei der zum Alpe Adria Rally Cup (AARC) zählenden Rally Ina Delta im kroatischen Zagreb begannen Michael Kogler und sein Copilot Andre Kachel in ihrem UNIOR Citroen DS3 R3 mit der nunmehr gewohnten Höchstleistung: Bestzeit bei den 2WD-Piloten und sechste Gesamtzeit. Kogler: „Dabei konnte ich auch den Slowenen Grossi hinter mir halten, der im Vorjahr hier die 2WD gewonnen hatte.“

Auf der zweiten Prüfung konnte Grossi kontern – auf der dritten Prüfung begann es zu regnen, dort wollte Kogler seinerseits zurückschlagen – doch dazu kam es nicht: „Plötzlich ist der Motor abgestorben und wir dachten an einen Lichtmaschinen- oder Batterie-Defekt.“ Erst beim Einholen der gestrandeten „rasenden Werkzeugkiste“ bemerkte ein Mechaniker, dass sich lediglich ein Kabel vom Starter löste. MIG Austria Teamchef Gottfried Kogler erklärt dazu: „Diesen Starter erreichst du aber nur als wissender Mechaniker, indem du quasi blind mit einem Handschuhe nach unten langst.“ So versäumten Kogler/Kachel zwei Sonderprüfungen, für jede erhielten sie sieben Strafminuten aufgebrummt.

Mit rund 14 Minuten Rückstand starteten Kogler/Kachel am zweiten Tag wieder in die Rallye. Ganz offensichtlich angestachelt von dem hohen Rückstand zündete das Duo ein wahres Bestzeitenfeuerwerk: Sämtliche 2WD-Bestzeiten gingen an diesem Tag an das UNIOR Racing Team Austria. Michael Kogler erzählt: „Ich war richtig motiviert. Es hat mir auch einen großen Spaß bereitet, nach den Sprintveranstaltungen nun wieder richtig lange Sonderprüfungen zu fahren. Und  da wir diese eben wie international üblich nur zweimal besichtigen konnten, war der Aufschrieb unheimlich wichtig. Und da kam auch unsere Stärke zwischen Lenkrad und Beifahrersitz voll zum Tragen, denn Andre Kachel hat wieder einen großartigen Job hingelegt.“

AARC-Tabellenführung verteidigt

Zu den langen Sonderprüfungen – zwischen 20 und 25 Kilometer lang, insgesamt rund 150 SP-Kilometer – merkt Gottfried Kogler an: „Das waren extrem tolle Strecken – denn Zagreb bewirbt sich ja um einen Weltmeisterschaftslauf und man wollte hier die FIA-Beobachter beeindrucken. Allerdings befand sich das Service mitten in der Stadt und so musste man jedesmal wieder durch den Verkehersstau auf die Strecken und wieder retour.“

Mit ihrer Bestzeitenserie konnten Michael Kogler und Andre Kachel satte sieben Minuten wettmachen und den 22. Gesamtrang belegen. Im AARC belegte Kogler hinter Simone Boscariol (ebenfalls Citroen DS3 R3) den zweiten Platz, konnte jedoch seine Tabellenführung halten.

Peter Schöller und Theresa Krautsieder zündeten einmal mehr den historischen „Hundeknochen“-Ford Escort des UNIOR Racing Team Austria und belegten damit einen problemlosen 34. Gesamtrang.

Nächste Station des Teams ist die italienische Rally Valli della Carnia rund um Ampezzo am 7. und 8. Juli. Michael Kogler erklärt voller Vorfreude: „Ich bin dort erst einmal gefahren, im Jahr 2016, und das wurde sofort eine meiner internationalen Liebelingsrallyes. Es sind wunderbare Bergstrecken und dort herrscht an den Strecken eine richtige Volksfeststimmung. Die Tifosi sind ja bekannt dafür, dass sie die Rennfahrer hochjubeln und antreiben. Und das gefällt mir.“

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