24H Barcelona

24h Series: 24h von Barcelona 2014

Trotz Eishagel & „Voodoo-Zauberer“ im Ziel

 

Drei Zentimeter dicke Hagelkörner im Nacht-Training, eine „defekthexe“ in der Österreicher-Box – am Ende jedoch konnte das Prefa Racing Team Austria das 24 Stunden-Rennen in Barcelona auf dem sechsten Klassenrang beenden.

 

Bei strahlendem Sonnenschein ist das Prefa Racing Team Austria in Barcelona angekommen – auf dem Circuit de Catalunya standen die zur 24h Series zählenden 24 Stunden von Barcelona auf dem Programm. Das Prefa Racing Team Austria setzte wieder den teameigenen Seat Leon Supercopa ein, am Steuer saßen Michael Kogler, Martin Niedertscheider, Roland Frisch und Neuzugang Luca Rettenbacher. Die Box teilte man sich mit dem zweiten österreichischen Team, das bei den 24h von Barcelona an den Start ging, dem Zawotec Racing Team, welches einen Porsche zum Einsatz brachte.

 

Die ersten Trainingseinheiten verliefen völlig problemlos – im Qualifying konnte der neu ins Team gekommene Pilot, der erst 19-jährige Luca Rettenbacher mit einer Zeit von 2:02,791 Minuten die schnellste Zeit markieren, welche dem Team den vierten Startplatz in der mit neun starken Crews besetzten Klasse A3T einbrachte. Teamchef Gottfried Kogler erklärte zufrieden: „Luca hat sich gut in das Team eingefügt – und im Qualifying hat er gezeigt, dass er sauschnell unterwegs ist.“

 

“Ice Bucket Challenge” der etwas anderen Art

 

Auch das im Anschluss anstehende Nacht-Training verlief zunächst problemlos – doch dann trauten viele in der Boxengasse ihren Augen nicht: Ein heftiges Gewitter setzte ein, und plötzlich fielen Hagelkörner vom Himmel, die bis zu drei Zentimeter Durchmesser aufwiesen. Glücklicherweise konnten beide Teams ihre Autos rechtzeitig in Sicherheit bringen – der völligen Fassungslosigkeit ob dieses „Weltuntergangs“ folgte der Abbruch des Nacht-Trainings…

 

Am Samstag um punkt 12 Uhr wurde das insgesamt 65 Boliden umfassende Feld in das 24 Stunden-Rennen gesandt. Doch nach nur drei Runden gab es im Seat mit der Startnummer 41 Motoraussetzer, sodass Startfahrer Roland Frisch die Box aufsuchen musste. Das Team tauschte nun mehrmals Bauteile aus, um das Problem zu beheben, dabei wurde viel Zeit verbraucht. Gottfried Kogler erklärt: „Ab dem dritten Boxenstopp begannen wir, die Fehlerquelle einzugrenzen.“ Der Teamchef schüttelt den Kopf: „Zugleich stellten sich auch bei Zawotec nach wenigen Runden unerklärliche technische Probleme ein – als ob ein Voodoo-Zauberer in unserer Box gewesen wäre.“

 

Zielvorgabe mit Bravour gelöst

 

Letztendlich konnten beide Teams ihre Probleme lösen – allerdings blieb im Seat Leon Supercopa ein thermisches Problem bestehen, möglicherweise wurde der Motor durch die Zündaussetzer in der Startphase beleidigt. Gottfried Kogler erklärt: „Ich habe den Piloten den Auftrag gegeben, dass sie nur bis zu einer Wassertemperatur von 104 Grad attackieren dürfen. Der Auftrag bestand darin, den waidwunden Motor ins Ziel zu tragen. Und das haben unsere Piloten mit Bravour erledigt.“

 

Nicht ohne Stolz sagt der Teamchef: „Wir sind in Dubai und Mugello stets ins Ziel gekommen, konnten sogar jeweils in der Klasse einen Podiumsplatz erringen. Daher war es auch diesmal das Wichtigste, dass wir ins Ziel kommen. Und das ist uns gelungen.“ In der Klasse A3T konnte das Prefa Racing Team Austria trotz der Technikprobleme Platz sechs belegen, im Gesamtklassement landete man auf Rang 39.

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Herbstrallye Leiben

ARC: Herbstrallye Leiben 2014
Michael Kogler souveräner ARC- und 2wd-SiegerMichael Kogler fuhr bei der Herbstrallye Leiben im Peugeot 208 R2 souverän auf Platz vier gesamt – als schnellstes 2wd-Auto feierte er zudem den Sieg in der Austrian Rallye Challenge. Auch Vater Gottfried Kogler und allcarTuning-Chefin Sonja Deimbacher waren schnell unterwegs – bis zur SP 5…

Gleich im „Doppelpack“ waren Vater Gottfried und Sohn Michael Kogler bei ihrer Heimrallye in Leiben unterwegs: Michael zündete wieder die Peugeot 208 R2-„Hornisse“ von Peugeot Slowakei – an seiner Seite saß diesmal Petra Kunz, die für diesen Einsatz extra aus ihrer neuen Heimat Schweden angereist kam. Gottfried wiederum pilotierte den teameigenen VW Scirocco TDI – als Copilotin feierte Sonja Deimbacher ihr Rallyedebüt, sie ist Marketingchefin der Firma Allcar Tuning, die auch als Hauptsponsor der Herbstrallye Leiben auftrat.

„Nicht mit der Brechstange“

Michael Kogler fuhr von der ersten Prüfung an eine souveräne Rallye: Kein anderes zweiradangetriebenes Fahrzeug kam auch nur in seine Nähe, trotz starker Konkurrenz (Routinier Willi Rabl staunte über das gut besetzte Starterfeld: „Das ist ja wie bei einem Staatsmeisterschaftslauf“) wollte Kogler von Beginn an in die Top 5 fahren.

Eine realistische Einschätzung: Am Nachmittag lagen Michael und Petra auf dem vierten Gesamtrang, vor den letzten beiden Sonderprüfungen sagte der 27-Jährige: „Ich habe gesehen, dass es keinen Sinn machen würde, hier jetzt mit der Brechstange zu fahren – ich konzentriere mich weiter darauf, konstante Zeiten zu fahren. Hier ist es wichtig, dass man mit Hirn fährt.“ Wie Recht er hatte, zeigen die zahlreichen Ausfälle, die es bei dieser schwierigen Rallye zu verzeichnen gab.

Am Ende wurde Michael Kogler dann auch reich belohnt: Gesamtrang vier – vor zahlreichen PS-stärkeren Boliden. Und: Klarer Sieg bei den 2wd-Fahrzeugen und auch der Sieg in der Austrian Rallye Challenge.

„Ich wollte in die Top 10“

Aber auch Vater Gottfried ließ es im Diesel-Scirocco ordentlich krachen: Seine schnellen SP-Zeiten sorgten für erhobene Augenbrauen im Servicepark. Nach den ersten vier Sonderprüfungen lagen Kogler senior und Sonja Deimbacher auf dem guten 13. Gesamtrang. Der Rallye-Haudegen gibt ganz offen zu: „Ich habe Lunte gerochen! Ich habe einfach gespürt, dass ich immer noch sehr schnell sein kann und es hat uns beiden unheimlichen Spaß bereitet – ich wollte am Nachmittag in die Top 10 fahren, was uns wohl auch gelungen wäre.“Wenn da nicht die erste Kurve auf der ersten Nachmittagsprüfung gewesen wäre: „Dort war sehr viel Rollsplit und ich war um einen Tick zu schnell dran.“ So erlebte Sonja Deimbacher ein aufregendes Rallyedebüt, auch nach dem Ausfall meinte sie: „Das war einfach toll!“ Die sportliche 31-Jährige wollte hernach auch gar nicht ausschließen, dass sie künftig weitere Einsätze als Copilotin absolvieren könnte. „Das ist durchaus möglich“, lachte sie.

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