24h von Dubai-Ergebnis

24h Series: 24 Stunden von Dubai 2015

Dubai war eine Reise wert

 

96 Autos starteten ins die zehnte Auflage des 24-Stunden-Rennens; etliche schafften es nicht ins Ziel – das Allcar-Tuning Racing Team zeigte, wie’s geht.

 

Im Ziel: Gesamtrang 56 und der 3. Platz in der Klasse für die Mannschaft rund um Gottfried Kogler und die Fahrer Michael Kogler, Erich „Tessitore“ Weber sowie Peter Schöller. Sie gingen den Marathon im Mittleren Osten als Drei-Fahrer-Team an, in diesem anstrengenden Rennen die klare Ausnahme. Vor dem Start nahm das Team noch kleinere Modifikationen am SEAT Leon Supercopa vor, um erhöhte Öltemperaturen in den Griff zu bekommen. Michael Kogler machte erstmals den Startfahrer: „Gleich zu Beginn habe ich einige Plätze aufgeholt. Dass die Reifen noch kalt waren, hat mir als Rallyefahrer anscheinend nicht soviel ausgemacht. Dann hat es zehn Autos vor mir einem anderen Fahrzeug den Motor zerrissen, im Spiegel habe ich gesehen,wie sich Autos hinter mir drehen…“ – Es war erst der Beginn eines turbulenten, von Code-60-Phasen zerrissenen Rennens. Code 60:  Bei Zwischenfällen auf der Strecke wird ein strenges 60km/h-Tempolimit ausgerufen, quasi ein Safety-Car-Phase ohne Safety-Car.

 

Da erwiesen sich die Einheitsreifen einer neuen Marke als etwas tückisch. Erich Weber, mit elf Stunden Fahrzeit heuer der Marathonmann: „Die Reifen haben zwar genügend Grip, aber sie kühlen sehr schnell aus. Am Ende einer Code-60-Phase muss man höllisch aufpassen.” Der SEAT Leon gab etwas Grund zur Besorgnis: „Wir können nicht ganz die volle Leistung abrufen.“ Gottfried Kogler konstatiert dafür einen Vorteil über die Konkurrenz: „Unser Auto braucht weniger Treibstoff als andere in der Klasse; wir können eine Stunde und 50 Minuten fahren, die Konkurrenz nur sechzig bis achtzig Minuten. Ich rechne damit, dass mit der Zeit durch die Rangliste nach oben wandern.“

 

Und das war dann auch der Fall: Während etliche Konkurrenten an der Herausforderung Dubai buchstäblich zerbröselten (mit und ohne fremde Hilfe), drehten die drei Allcar-Tuning-Fahrer mit großer Zuverlässigkeit ihre Runden durch den heißen Tag und die lange, kalte Nacht. Der dritte Mann im Team, Peter Schöller, kam nach langer Renn-Abstinenz gut zurecht: „Einiges von meiner bisherigen Erfahrung ist ja doch noch da!“ Auf der Strecke geht es trotz einiger Ausfälle lebhaft zu: „Zeitweise sind wir gleich zu viert nebeneinander durch die Kurven gefahren…“ – Der Teamchef war happy mit der Leistung der Fahrer: „Von meinem Sohn habe ich nichts anderes erwartet; auch bei Tessitore war mir klar, dass er mit Michael mithalten kann. Die große Überraschung war der Peter – wir haben ihn als den „Herrenfahrer“ genommen, der nichts kaputt macht. Ich muss sagen: Hut ab, wie er sich gesteigert hat. Er ist bis auf ein, zwei Sekunden an die Zeiten der Kollegen herangekommen, und das mit 65 Jahren. Ich hab schon nach dem Test gewusst, er nimmt’s ernst! Und das hat sich bewahrheitet.“

 

Der neue Morgen fand den SEAT innerhalb der Top 50 im Gesamtklassement und auf einem sicheren Podiumsplatz in der Klasse A3T. Eine kleine Pause zum Abkühlen der Technik kostete ein paar Platzierungen, aber im Vordergrund stand der Klassenrang. Von bis zu 36 Stunden Schlaflosigkeit gezeichnet, aber hochzufrieden: Das Allcar-Tuning Racing Team erobert wieder Platz 3 in der Klasse, mit einer tollen Teamleistung.

 

Stimmen der Fahrer:

 

Michael Kogler: „Ich bin hier schon zum fünften Mal gefahren, kenne Kurs und Auto; das war wertvoll. Der Nacht-Stint zwischen 3 und 5 Uhr früh war für mich der spannendste: Es war irrsinnig viel Verkehr, und das Auto ist besser gelaufen, weil es kühler war. Wir haben die volle Leistung abrufen können. Mit Adrenalin-Kick durch die Nacht! Qein tolles Rennen, der 3. Platz war im Endeffekt okay.“

 

Erich Weber: „Es war ein spannendes und anstrengendes Wochenende. Elf Stunden im auto, das ist für einen alten Mann keine schlechte Leistung! Ich war mit meinen Zeiten zufrieden – es hat gepasst. Gerne wieder!“

 

Peter Schöller: „Mein Resümee ist, dass ich nach zwölf Jahren wieder auf die Rennstrecke gegangen bin, und gleich wieder mit einem 24-Stunden-Rennen begonnen habe. Das war vielleicht ein bisschen hoch gegriffen! Aber meine Zeiten am zweiten Tag waren dann schon ganz ordentlich. Darauf kann man vielleicht für die Zukunft aufbauen.“

 

 

Der Teamchef fasst zusammen: „Wir haben unser Ziel erreicht. Natürlich hätten wir uns nach viermal Platz 3 vielleicht mehr gewünscht… – die Thermik hat uns ein bisserl zurückgehalten. Mit diesem Problem haben ja viele Leute gekämpft. Das Auto ist extrem zuverlässig. Wir sind bei allen 24-Stunden-Rennen 2014 und jetzt auch hier im Ziel gewesen, immer am Stockerl, und immer am 3. Platz.“ Ein großes Kompliment an die Mechaniker: „Sie sind ein eingefleischtes Team, auf das ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Sie sind Rallye-Schrauber, das heißt, sie können extrem schnell Fehler finden und beheben. Das macht den Unterschied. Da macht jeder den richtigen Handgriff. Und Dubai ist eines der wenigen Rennen, wo die Mechaniker aus Spaß mitmachen – weil’s eben Dubai ist!“

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24h Series: 24 Stunden von Dubai 2015

Rasende „Wüstenfüchse“ in Dubai ( 9.-10. Jänner 2015)

Die 24h Series boomt – das AllcarTuning Team Austria bleibt der Serie auch 2015 treu. Beim Saisonauftakt, dem 24 Stunden-Klassiker in Dubai, werden diesmal zwei erfahrene „Füchse“ neben Michael Kogler ins Lenkrad des Seat Leon Supercopa greifen. „Tessitore“ ist ein Begriff, Peter Schöller gibt ein Comeback mit 66.

Seit 2006 boomt die von der niederländischen Firma Creventic organisierte 24h Series – mit dieser Rennserie wollte man kostengünstige Renneinsätze und ein bunt gemischtes Starterfeld ermöglichen, der Zuspruch gibt den Veranstaltern Recht.

Das AllcarTuning Team Austria rund um Mastermind und Teamchef Gottfried Kogler ist seit 2007 mit an Bord, zählt bereits zur „Familie“ der Holländer und wird auch 2015 wieder beim großen Saisonauftakt in Dubai an den Start gehen. Die Nennliste des 24 Stunden-Klassikers liest sich wie ein internationales „Who is who“ der Langstreckenszene – längst zählt dieses Rennen neben Le Mans und Nürburgring zu den drei großen Langstreckenklassikern…

Die Kogler-Truppe wird auch 2015 wieder als rein österreichische Mannschaft an den Start gehen. Gezündet wird wie im Vorjahr der teameigene, rund 350 PS starke Seat Leon Supercopa – im rot-weiß-roten Österreich-Design. Selbstverständlich wird Michael Kogler wieder den von ihm selbst entworfenen „Lederhosen-Rennoverall“ im Gepäck haben und damit die internationalen Fotografen verzücken.

Bunter Hund“ mit Ehrgeiz

An seiner Seite fahren diesmal zwei erfahrene „Rennfüchse“: Der geheimnisvolle Mann mit dem Pseudonym „Tessitore“ fuhr bereits 2007 mit den Kogler´s in Dubai. Unter seinem bürgerlichen Namen Erich Weber lässt er als Veranstalter von Miss-Wahlen so manches Männerherz höher schlagen – ein „bunter Hund“, der jedoch mit allen Racing-Wassern gewaschen ist und sich auch schon im Rallyeboliden bewähren konnte. Michael Kogler nickt: „Tessitore ist ein sehr konstanter Pilot, sein Ehrgeiz ist überdurchschnittlich hoch. Mit ihm sind wir schon zweimal gefahren – wir wissen also, dass er ein guter Langstreckenpilot ist.“

Comeback mit 66

Als solcher gilt auch Peter Schöller. Im Jahr 2000 wurde er bayrischer Rundstreckenmeister, als regelmäßiger Pilot der VLN kennt er den Nürburgring auswendig, davor hat er sich auf Slalom- und auch Rallyepisten bewährt. Allerdings liegt sein letzter Renneinsatz bereits zwölf Jahre zurück – jetzt, mit 66 Jahren, hat es den lange in Bayern lebenden, nun aber in die Heimat zurückgekehrten Österreicher (Marbach/Donau) kräftig in den Fingern gejuckt: „Ich war mit Joe Willenpart und Formel 1-Kommentator Ernst Hausleitner vor drei Monaten bei einer Veranstaltung auf dem Wachauring – da habe ich gespürt, dass ich unbedingt wieder fahren möchte. Als mich dann Gottfried Kogler angesprochen hat, konnte ich gar nicht anders als zuzusagen.“ Mittlerweile hat Schöller bereits wieder getestet – und zeigte sich beruhigt: „Ich habe mich gleich wieder wohl gefühlt im Rennauto. Jetzt freue ich mich einfach auf die 24 Stunden von Dubai.“

„Ich kenne die Tücken“

Dort wird Michael Kogler bereits zum fünften Mal antreten, womit er im Dreiergespann der Mann mit der größten Erfahrung ist: „Das stimmt – ich kenne den Kurs, ich kenne die Tücken eines 24 Stunden-Rennens und ich kenne das Auto. Ich möchte im positiven Sinne ein Teamleader sein, indem ich mein Wissen an meine Teamkollegen weitergebe.“

Wie im Vorjahr startet das AllcarTuning Team wieder in der Klasse A3T – dort werden sechs Teams an den Start gehen, weshalb Gottfried Kogler erneut das Klassenpodium als Ziel angibt, auch im Vorjahr konnte die kleine, aber ehrgeizige Truppe dieses Plansoll mit Bravour erfüllen.

„Österreicher-Box“

Ebenfalls wie im Vorjahr wird es in Dubai eine „Österreicher-Box“ geben. Denn Martin Niedertscheider, im Vorjahr noch als Pilot bei den Koglers mit an Bord, hat ein eigenes Team gegründet – auf freundschaftlicher Basis teilt man sich die Transportkosten und die Box.

Erneut werden die Koglers also auch 2015 der Rundstrecke treu bleiben – es sollen bis auf einen sämtliche Läufe der 24h Series absolviert werden. Gottfried Kogler legt die Latte bewusst hoch: „Wir wollen über das Jahr den Gesamtklassensieg erringen!“

Nicht ohne Rallye

Allerdings: Ganz ohne Rallye geht es auch 2015 nicht, mindestens zwei Rallyes stehen auf dem Programm. Michi Kogler lacht: „Wir können den internationalen Rallyepfaden nicht untreu werden – da überlegen wir derzeit aber noch, wo und mit welchem Auto wir an den Start gehen werden.“

Seit 2007 in Dubai dabei – die bisherigen Einsätze:

2007 VW Golf TDI : Michael Kogler-Andreas Waldherr-Willy Rabl-Tessitore-Hermann Berger-Harald Reschinsky

2010  VW Scirocco : Michael Kogler-Hannes Danzinger, Willy Rabl, R. Leventy

2013 VW Golf TDI: Michael Kogler-Joe Rittner-Roland Frisch-Harald Reschinsky-Gottfried Kogler

2014 Seat Leon Supercopa: Michael Kogler-Martin Niedertscheider-Joe Rittner-Roland Frisch

 

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