WRC: Portugal-Rallye

In einer anderen Welt

13_portugal_02Von der schlechten Sicht in einer Staubwolke irritiert setzte Michael Kogler nach einer Sprungkuppe etwas zu links auf, die Folgen waren weitreichend. Ansonsten jedoch zeigt sich das PREFA Rallye Team Austria nach dem WM-Debüt von Michael Kogler höchst motiviert.

Extrem gut vorbereitet kam das PREFA Rallye Team Austria nach Portugal, zum ersten WM-Lauf in der noch jungen Rallyekarriere des Michael Kogler: Der Remus Renault Clio R3 erhielt ein neues Getriebe und auch einen neuen Motor, Michael selbst kam physisch und psychisch topfit nach Portugal.

3100 Kilometer musste der Tross absolvieren, vom Hauptquartier, der Taxizentrale 208 in St. Pölten nach Faro, wo der Servicepark der Rallye aufgeschlagen wurde. Als Michael sich dort umschaute, meinte er begeistert: „Hier mit Größen wie Ogier und Kubica in einem Servicepark zu sein, das ist schon genial. Und wie ein WM-Lauf organisiert ist – da kann ich nur staunen. Die Prüfungen sind auch ein Hammer: Schotterprüfungen mit 20 bis 50 Kilometern Länge, und das drei Tage lang!“

Auf der ersten SP war Michael top motiviert und mit der fünftschnellsten Zeit in der Klasse 5 auch ziemlich zufrieden. Doch auf SP 2 gab es ein erstes Problem: Wegen seiner hohen Startnummer (95) musste der Amateur gleich zwei Konkurrenten überholen, nachdem er sich zuvor durch ihre Staubwolken hindurch kämpfte. Selbst ein Hupkonzert von Co-Pilot Jürgen Heigl beeindruckte die Mitsubishi-Piloten nicht, erst nach vielen Kilometern hatte Michael wieder freie Fahrt.

Die Rolle auf SP 3
Auf der dritten Sonderprüfung wurde eine der von den vor ihnen fahrenden Piloten hoch gewirbelte Staubwolke dem WM-unerfahrenen Michael Kogler zum Verhängnis: Nach einer Sprungkuppe setzte man etwas zu weit links auf und touchierte mit dem Vorderrad einen Felsen, worauf sich der Wagen überschlug. Auch wenn der Clio wieder auf den Rädern landete, war an eine Weiterfahrt nicht zu denken.

Doch der Blechschaden war gering, sodass man am nächsten Tag unter Rally2 die Fahrt fortsetzen wollte. Doch dann entdeckten die Mechaniker, dass es einen Riss im Luftansaugrohr gibt – doch weil dieser Alu-Gussbauteil sonst nie kaputt wird, gab es kein Ersatzexemplar vor Ort. Später wurde klar: Beim Überschlag hatte sich ein Stein durch die Motorhaube gebohrt und den Schaden angerichtet.

Traurig über das frühe Ende, dafür motiviert von den guten SP-Zeiten freut sich das PREFA Rallye Team Austria nun schon auf den nächsten WM-Einsatz.

Das Schlusswort hat Michael Kogler: „Ich bin als Kind diese Rallye schon hunderte Male auf der Playstation gefahren – dort kann man auch mit nur drei Rädern ins Ziel fahren. In der Realität schaut das halt leider anders aus.“!

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